Lessing-Preis für Kritik 2020 für Ines Geipel
Monday October 12th, 2020Am 11. Oktober 2020 wurde die Autorin und Publizistin Prof. Ines Geipel in Wolfenbüttel mit dem Lessing-Preis für Kritik 2020 ausgezeichnet.
Die Literaturkritikerin Dr. Insa Wilke würdigte in einer beeindruckenden Laudatio das vielfältige literarische Werk von Ines Geipel und ihr bedeutendes und jahrzehntelanges Engagement für die Opfer der DDR und die Rehabilitation von unterdrückten Autorinnen und Autoren.
Ines Geipel werfe „Blickschneisen in einen verdunkelten Raum“ und sichere sich durch die „Genauigkeit ihrer Sprache, die Entschiedenheit ihrer Fragen … die Wahrnehmung in einer politischen Öffentlichkeit“, sagte Dr. Insa Wilke.
Auf ihrer Webseite gratulierte die Landesbeauftragte für Mecklenburg-Vorpommern für die Aufarbeitung der SED-Diktatur Anne Drescher: „Ines Geipel hat sich für geschädigte ehemalige DDR-Sportler, für die Aufklärung über das DDR-Staatsdoping und für unterdrückte DDR-Literatur engagiert. In ihrem literarischen Schaffen hat sich Ines Geipel berührend und tiefgründig mit Verletzungen und Deformationen eines diktatorischen Systems auseinandergesetzt.“
Hier findet ihr weitere Informationen, unter anderem auch die höchst lesenswerte Laudatio.
Die drei jungen russischen Forscherinnen Margarita Maslyukova, Ekaterina Melnikowa und Ekaterina Pavlenko der Menschenrechtsorganisation “Memorial” wurden auf Vorschlag Ines Geipels von der Lessing-Akademie mit einem Förderpreis ausgezeichnet.
Alle zwei Jahre wird der Lessing-Preis für Kritik verliehen und würdigt bedeutende und institutionell unabhängige kritische Leistungen. Er ging bisher unter anderem an Elfriede Jelinek, Alexander Kluge und Peter Sloterdijk.
Es war eine Ehre für mich, bei der Verleihung dabei sein zu dürfen, ist Ines Geipel doch eine der stärksten und klügsten Stimmen für die Aufarbeitung und Anerkennung von DDR-Unrecht.
Danke für diese besondere Zeit.
Fotos und Text: Dorit Linke
Bücher von Ines Geipel (Auswahl)
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