Im August 1992 ereigneten sich in Rostock-Lichtenhagen an der Zentralen Aufnahmestelle für Asylbewerber (ZAst) und dem Wohnheim für ehemalige vietnamesische Vertragsarbeiter im „Sonnenblumenhaus“ die massivsten rassistisch sowie fremdenfeindlich motivierten Angriffe in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.
Für die Klassenstufen 7 bis 10
Vorangegangen war ein wochenlanges politisches Taktieren im Zusammenhang mit der sich neben dem Sonnenblumenhaus befindlichen, völlig überfüllten Zentralen Flüchtlingsaufnahmestelle (ZAST) in Lichtenhagen. Gewaltbereite Rechtsradikale setzten das Sonnenblumenhaus in Brand. Dort hielten sich zu diesem Zeitpunkt etliche Menschen auf, über hundert von ihnen waren ehemalige DDR Vertragsarbeiter:innen.Viele Anwohner unterstützten die Gewalttäter, feuerten sie an und beschützten diese vor der Polizei. Die Feuerwehr wurde bei den Löscharbeiten behindert. Die Menschen im brennenden Haus retteten sich aus eigener Kraft über das Dach in eines der anderen Häuser im großen Wohnblock.
Schreibwerkstatt Lichtenhagen
In dieser Schreibwerkstatt nähern sich die Schüler:innen schreibend den damaligen Ereignissen an. Sie setzen sich mit historischen Dokumenten, Zeitungsartikeln und Zeitzeugenberichten auseinander und begeben sich in verschiedene Rollen und Perspektiven. In Einzelarbeit oder gemeinsam verfassen sie Texte. Im Fokus stehen die Erfahrungen der Geflüchteten und der Vertragsarbeiter:innen.
Parallel dazu suchen wir Erklärungen, warum die Gewalt so dermaßen eskalieren konnte. Welche Rolle spielten die Erfahrungen, die die Menschen in der DDR gemacht haben? Welchen Einfluss hatte der sich gerade vollziehende demokratische und ökonomische Wandel der Gesellschaft? Mit diesen Fragestellungen werden zu keinem Zeitpunkt die Geschehnisse relativiert.
.
Bei Interesse freue ich mich über eine Nachricht über dieses Formular. Danke.
.