Highlands

Es ist Juni 2010, die Sonne steht hoch am Himmel. Abends wird es nicht richtig dunkel, seit Wochen kann ich nicht schlafen. Nicht nur ein bisschen nicht, ich schlafe gar nicht, fühle mich krank und ausgelaugt. Dementsprechend anstrengend ist der Job.
Als ich mich nachts mal wieder müde hin und her schmeiße und gerade ein wenig weggenickt bin, kommt eine sms an. Eine gute und höchstwahrscheinlich angetrunkene Freundin schreibt: “My heart’s in the Highlands, my heart is not here, my heart’s in the Highlands a-chasing the deer – A-chasing the wild deer, and following the roe, my heart’s in the Highlands, wherever I go”.
Schlagartig bin ich unfassbar wütend. Als würde ich den schottischen Hausdichter nicht kennen! Als wäre ich nicht wegen dieses romantisierenden Quatsches ausgewandert! Das alles möchte ich schreiben. Stattdessen tippe ich: danke. Und muss dann doch noch drüber lachen.