Rezension: Kein Land für Jugendliche

Eine Rezension vom Eselsohr zu „Jenseits der blauen Grenze“:

Bei Hanna und Andreas bleibt einem anfänglich fast das Herz stehen, wenn man versteht, dass man sich nicht verlesen hat, sondern dass die beiden Jugendlichen tatsächlich nach akribischer Vorbereitung dabei sind, in die Ostsee zu steigen.


„Jenseits der blauen Grenze“ erzählt die Geschichte einer Flucht über die Ostsee, nicht reißerisch, fast nüchtern und detailgenau. Wodurch einem das Unglaubliche des Vorhabens umso bewusster wird.
In Rückblenden erfahren wir von einem Leben in Rostock Ende der 1980er Jahre, in dem Drill, Gleichschaltung und Ungerechtigkeit an der Tagesordnung sind und Erwachsene als Identifikationsfiguren völlig versagen. Langsam wird der Leser hineingezogen in eine Welt, in der jugendliches Aufbegehren so dramatische Folgen hatte, dass die Ostsee zu einer realen Hoffnung wurde.
Ein beeindruckender Erstlingsroman der ehemaligen Rettungsschwimmerin Dorit Linke.